Die Ki/Ju werden von mir in ihren Krankenzimmern kontaktiert. In einem Erstgespräch stelle ich mich vor und die jeweils sehr individuelle Situation wird besprochen. Verschiedene Themen sind dabei wichtig für mein weiteres Vorgehen: Gesundheitszustand, Grund des Aufenthaltes, voraussichtliche Aufenthaltsdauer, Schulsachen vorhanden, Kontakt mit Herkunftsschule, geplante Operationen/Untersuchungen. Aus diesen Informationen ergibt sich sehr rasch ein erster Plan für das weitere Vorgehen. Bei noch offenen Fragen wende ich mich an das zuständige Personal aus Pflege und Ärzteschaft.
Da in den meisten Fällen die Eltern oder andere Bezugspersonen mit im Zimmer sind, werden die nächsten Schritte inhaltlich und organisatorisch gemeinsam besprochen. Selbstverständlich kann kein Kind/Jugendlicher zu etwas gezwungen werden – das würde den Grundsätzen der Abteilung widersprechen: Geborgenheit, Sicherheit, entspanntes Wohlfühlen.
Die Kinder und Jugendlichen werden meistens einzeln betreut, am Krankenbett oder im Lernraum. Manche liegen in Infekt-Zimmern, andere können/dürfen nicht aufstehen und wieder andere sind nicht mobil genug, um selbstständig zu mir zu kommen. Diese werden dann mit dem Sitzwagen gebracht bzw. von mir abgeholt.
Das pädagogische Angebot beinhaltet: Arbeit mit den eigenen Schulbüchern/Heften/Wochenplänen, von mir zusammengestellten „Lernmappen“, LearningApps, Lernspiele, kreative Angebote, Mithilfe bei der Ganggestaltung der Station.Der Vormittag ist eingebettet in den zeitlich-organisatorischen Ablauf auf der Station: Visite, Essen, Pflegehandlungen, Termine bei der Klinischen Psychologie, Diätologie, Physiotherapie usw..
Meine Arbeit muss daher sehr spontan und flexibel sein. Unterbrechungen bzw. das Abbrechen einer Lernsequenz sind an der Tagesordnung. Immer wieder kommt es aus terminlichen Unvereinbarkeiten vor, dass ich Schüler*innen nicht in ihren Krankenzimmern antreffe und deshalb an einem Tag gar kein Kontakt zustande kommt.
Ein großes Anliegen ist uns allen der kreative Schwerpunkt. Mit themenbezogenen Projekten und frei gemalten/gezeichneten Bildern wird die Abteilung ständig neu gestaltet. Auch geplante Feiern der KH-Seelsorge unterstützt die Heilstättenklasse mit kreativen Einladungsplakaten. Im jahreszeitlichen Wechsel wird auch die Decke des langen Ganges geschmückt.
Mit all diesen Aktivitäten soll der einzigartige Charakter einer Kinder – und Jugendstation zum Ausdruck gebracht werden.